Bürgermeister informiert KW 17: Gemeinsam für den deutsch-luxemburgischen Nahverkehr

von Ralf Uhlenbruch

Gratis-ÖPNV im Nachbarland
Luxemburg war 2020 das erste Land der Welt, das die Fahrpreise für alle öffentlichen Verkehrsmittel abschaffte. Busse, Züge und Straßenbahn sind im ganzen Land kostenlos. Doch der Gratistransport endet an der Grenze. Wer über Luxemburg hinausreisen oder umgekehrt hineinfahren möchte, braucht weiterhin einen Fahrschein – ab ersten Haltestelle vor/hinter der Grenze.

Saar-Lux-Bus bis Perl kostenfrei
Für den bestehenden Nahverkehr in unserer Grenzregion, genutzt von Einwohnern beider Länder und von Gästen, ist das hinderlich. Wir Bürgermeister plädieren dafür, den attraktiven grenzüberschreitenden Busverkehr, der Perl mit seinen Moselnachbarn Schengen und Remich und mit der Stadt Luxemburg verbindet, zu optimieren und von und nach Perl kostenfrei zu stellen.

Anbindung Bahnhöfe an luxemburgischen ÖPNV
Ein weiteres Anliegen, das ich zusammen mit Jacques Sitz und im Namen von Michel Gloden vortrug, ist die Anbindung der Bahnhöfe Nennig-Remich und Schengen-Perl an den luxemburgischen ÖPNV.  Buslinien mit Endhalt in Schengen bzw. Remich sollen zukünftig die Bahnhöfe Nennig-Remich und Schengen-Perl andienen. Das verzahnt Schiene und Bus miteinander und die Obermoselstrecke erhielte von Nennig und Perl aus eine direkte Anbindung nach Luxemburg.

Schaffung von Mobilitätshubs: Perl-Schengen und Nennig-Remich
Mobilitätshubs, auch Mobilitätsstationen oder -punkte genannt, sind ÖPNV-Knotenpunkte, die verschiedene Mobilitätsangebote bündeln. Sie dienen der möglichst nahtlosen Verknüpfung von Verkehrsmitteln, um die Nutzung verschiedener öffentlicher oder geteilter Verkehrsmittel als Alternative zum privaten Pkw zu etablieren. Ein Beispiel wäre ein Bahnhof mit Busanbindung, der außerdem Abstellmöglichkeiten für Autos und Fahrräder, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und Angebote für Sharing-Mobility (Car-/Bike-Sharing) und Leihfahrzeuge (Fahrräder, E-Roller, E-Scooter) bereithält. Möglichkeiten der projektbezogenen Finanzierung solcher Mobilätsstationen in unserer Gemeinde wurden mit Minister Bausch erörtert.

Es war ein sehr gutes Gespräch mit dem luxemburgischen Verkehrsminister, der unsere Anregungen mit offenen Ohren aufnahm und zusagte ihre Umsetzung zu prüfen. Über die weiteren Entwicklungen zu diesem wichtigen Thema werde ich Sie hier informieren.

Ralf Uhlenbruch
Ihr Bürgermeister in der Gemeinde Perl

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